Engpässe im Krankenhaus haben viele Gesichter

OP-Kapazität, Diagnostik, Personal – und besonders periphere Betten. Letztere entscheiden oft darüber, ob geplante Leistungen überhaupt erbracht werden können.

Kennzahlenbasiert steuern

  • Auslastung: % belegter Betten pro Fachbereich/Station(kritisch < 85% und > 90 %).
  • Verweildauer: Ø-Tage je DRG/Fallgruppe – verlängerte VWD führt zu Engpässen in der Aufnahme – eigenen Wert mit InEK-Verweildauer korrelieren.
  • Geplante vs. tatsächliche Entlassungen: Frühwarnsignal für Verzögerungen.Quellen: KIS-Belegungsstatistik, OP-Plan, Pflege-Dienstplan, Entlasslisten.

Strategische & operative Steuerung

  • Strategische Zuordnung: Bettenkontingente nach Leistungsschwerpunkt und geplantem Case Mix, Reservebereiche für Lastspitzen. Regelmäßig an der Leistungsentwicklung ausrichten.
  • Operative Verschiebung: Stationsübergreifende Verlegungen, temporäre Aufstockung, Priorisierung elektiver Fälle.
  • Abstimmung: Tägliches „Bed-Meeting“ von Pflegekoordination, OP-Koordination, Case Management.

Berufsgruppen einbinden

  • Pflege: Kapazität realistisch einschätzen, Frühwarnung bei Engpässen, gute Datenpflege im KIS(!)
  • Ärztlicher Dienst: Entlassplanung möglichst ab der Aufnahme, sinnvolle Diagnostik- und Therapieplanung, medizinische Priorisierung.
  • Case Management/Sozialdienst: Nachsorge organisieren, Entlassungen beschleunigen.

Kernbotschaft:

Wer Betten kennzahlenbasiert steuert und berufsgruppenübergreifend plant, reduziert den Flaschenhals – und ermöglicht mehr Leistung ohne zwingend mehr Ressourcen.

Frage an Euch: Wie organisiert Ihr die Bettenplanung – zentral gesteuert oder stationsbasiert?

Autor: Andreas Weiß (Vorstandsmitglied DVKC e.V. / Mitgründer und Gesellschafter ETS ConHealth)