Konsequenzen aus der Anpassung des KHVVG

Das ändert sich nach dem aktuellen Referentenentwurf (Auswahl)

• Vorhaltepauschale um 1 Jahr verschoben.
• Große Länder-Spielräume: 3 Jahre Abweichung zur Sicherstellung in der Fläche, 3 Jahre Erleichterungen bei Qualitätskriterien mit Krankenkassen-Zustimmung.
• LG-System ≈ NRW (zzgl. spezieller Traumatologie); Anlage-1-Kriterien überarbeitet; 38,5 Std. = 1 FTE in Personalvorgaben.
• PpUG-Vorgaben entfallen bei vielen LG.
• Wettbewerbsrecht ausgesetzt: Kartellamt prüft LG-Vergaben nicht.
• Unklar bleibt: Level-1-Definition, Mindestvorhaltezahlen, Hybrid-DRG.
• Fixkostendegressionsabschlag: Abschaffung um 1 Jahr vertagt.

Was (nach wie vor) zu tun ist:

• LG-Landkarte & Ausnahmestrategie: Reifegrad und Wirtschaftlichkeit je LG analysieren, Nachweise (Personal, Kooperation), belastbarer Versorgungsbezug; Anträge proaktiv vorbereiten.
• Durchsatz & Verweildauer: OP-Taktung, periphere Betten sichern, Entlassungs- & Übergabemanagement schärfen; ambulant-stationäre Schnittstellen nutzen.
• Revenue Cycle beschleunigen: Pre-DSO ≤ 5 Tage der Prozesskette Doku → Kodierung → med. Freigabe → Faktura anstreben; tägliches Monitoring & Eskalation, wenn nötig.
• Sachkosten/BMES senken: saubere Kontierung, Datentransparenz, Gesprächsplattform, Standardisierung/Substitution, Einkaufsverbünde – klinisch validiert.
• Kooperation/M&A prüfen: Leistungscluster, gemeinsame Plattformen (Intensiv/Stroke/Onko-OP) – jetzt leichter durch ausgesetztes Wettbewerbsrecht.
• Szenarien 2025–2027 entwickeln: (Vorhalte-Start, Personalverfügbarkeit, FDA-/Level-1-/Hybrid-DRG-Unsicherheiten).
• Governance & Reporting: Triade CEO – ÄD – Pflege; Monats-Brücke mit Fallzahl, CMI, VWD, BMES, Personalquote, Pre-DSO, Forderungen.

Autor: Andreas Weiß (Vorstandsmitglied DVKC e.V. / Mitgründer und Gesellschafter ETS ConHealth)