Zusammenhalt als Kernkompetenz für die Zukunft der Krankenhäuser

Krankenhäuser stehen unter Druck: Fachkräftemangel, Investitionsstaus oder z. B. nicht refinanzierte gestiegene Kosten machen ein „Weiter so“ unmöglich.

Natürlich werden investive Mittel als Sonderfinanzierung, beispielsweise durch den Transformationsfonds, in einem sicherlich höchst bürokratischen Prozess verteilt. 50 Milliarden € klingen auch ganz nett. Allerdings wird unser System dadurch nicht gesund.

Die Krankenhäuser in Deutschland haben auch nicht erst seit gestern mit der angespannten finanziellen Lage zu kämpfen. Die Konstellation und das zeitliche Zusammentreffen aus u. a. Weltkrisen, scheinbar ökonomisch nicht zu Ende gedachten Reformbemühungen, bürokratischer Ekstase und einem nicht mehr einzufangenden Missverhältnis von Arbeitsein- und -austritten katapultiert die Kliniken trägerübergreifend in prekäre Situationen.

Das wissen wir alle.

Und oder gerade deswegen sollten wir insgesamt im Kliniksektor wieder positiver kommunizieren. Junge Generationen werden wir nicht mit einer deprimierenden Grundstimmung für das Gesundheitssystem und vor allen für die Arbeit im Krankenhaus gewinnen können.

Gerade da hat Prof. Dr. Dirk Lauscher das Leitthema „Zusammenhalt“ der diesjährigen KHD-Tagung der Elisabeth Vinzenz Verbund GmbH (EVV), wo er als Gastredner auftreten durfte, gutgetan.

Was hat das alles mit Controlling zu tun?

Prof. Dr. Dirk Lauscher denkt eine ganze Menge. Auch im Controlling herrscht ein Fachkräftemangel. Zentrale Stellen zur Unternehmensteuerung bleiben monatelang unbesetzt und doch gerade jetzt ist Controlling gefragt (wenn es noch Zeit findet, seine Primärfunktionen bei all der regulatorischen Reportinglast auszuüben).

Das KHVVG in seiner jetzigen Form wird uns immenses Arbeits- und vor allem auch Denkvolumen abverlangen. Allein die ökonomischen Auswirkungen der Vorhaltefinanzierung bleiben nach wie vor größtenteils eine Blackbox. Trotzdem müssen jetzt die strategischen Entscheidungen getroffen werden, die ein Krankenhaus auf Jahre hinaus beeinflussen, nein sogar definieren werden.

Entscheidungen im Risiko.

Das geht nur mit der Bündelung von interdisziplinärem Knowhow.

Auf anwenderfreundliche Anpassungen der Gesetzgebung würde Prof. Dr. Dirk Lauscher, auch wenn es natürlich im Koalitionsvertrag steht, erstmal keine allzu großen Hoffnungen setzen. Die Krankenhäuser müssen das mit ihren vorhandenen Ressourcen in erster Linie selbst stemmen. Und das geht nur zusammen.

Die Reform verändert viel, entscheidend wird sein, was wir daraus machen.

Das Controlling nimmt hier eine entscheidende Funktion ein und muss diese auch einfordern. Navigation und Steuerung funktionieren nur proaktiv. Auch die Controller*innen sollten hierfür weiter geschult werden.

Das Anforderungsprofil ans Krankenhauscontrolling ist multikomplex und geht viel weiter als klassische BWL – Studiengänge etc. mitgeben. Machen Sie Ihre Controller*innen fit für die Zukunft! Fragen Sie uns.

Autor: Prof. Dr. Dirk Lauscher (Vorstandsmitglied DVKC e.V. / Mitgründer und Gesellschafter ETS ConHealth)